
Diese kleine, zarte und auf den ersten Blick unscheinbare Blume ist mir in dieser Woche beim Spaziergang im Wald begegnet. Einfach schön zu sehen, was die Natur mit so viel Feingefühl und Kraft hervorbringt.
Der Gelbstern (Gagea lutea) gehört zu den stillen Frühlingsboten – mit seinen sternförmigen, leuchtend gelben Blüten bringt er ab März bis in den April hinein frisches Leben in unsere Wälder. Besonders gern wächst er in Erlen- und Edellaub-Auenwäldern, wo der Boden feucht und nährstoffreich ist.
Doch der Gelbstern ist nicht nur schön, sondern war früher auch Teil der einfachen Küche, besonders in Notzeiten. Die länglich-schmalen Blätter wurden im April geschnitten und als kleine Beigabe in Suppen, Salaten oder Rohkost verwendet.
Auch die unterirdische, saftige Zwiebel mit Sprossansatz wurde von Juli bis März geerntet und diente – ähnlich wie Frühlingszwiebeln – als Zutat in Salaten, Gemüsegerichten oder sogar im Brotteig. Ein echtes Beispiel dafür, wie Menschen einst mit dem lebten, was die Natur ihnen schenkte – voller Respekt und Kreativität.